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Der Maler Rudolf Mück

Das Bild - ein Energieträger für das Leben

Großformatig und bis auf wenige Ausnahmen farbenfroh lebendig sind Rudolf Mücks Acrylbilder. Sie können als Metaphern gelesen werden, Metaphern für seine Fähigkeit, die unterschiedlichen elementaren Lebenserfahrungen so weit zu transformieren, dass sie im Maler selbst, wie im Betrachter vor allem eine Stimmung erzeugen: Harmonie und die Bestimmtheit, dass wir jeweils schauen, was unsere Seele bereit ist, sichtbar werden zu lassen. Mücks Bilder vermögen aus innerer Unruhe zur Ruhe zu führen, aus Chaos zu Ordnung, ihnen ist ein Maß an meditativer wie illusionistischer Wirkung eigen.

Der Salzburger Rudolf Mück ist Designer, Grafiker; er hat das Handwerk der "Kunst" an der Salzburger Kunstgewerbeschule, an der Akademie der Bildenden Künste in Wien sowie in der Meisterklasse für Grafik und Design an der Kunstakademie der Stadt Linz gelernt und studiert. Bis vor rund zehn Jahren - damals verkaufte er sein Unternehmen - widmete er seine künstlerische Begabung primär seinem Brotberuf, dem  Entwurf von Objekteinrichtungen, von Möbeln und Häusern, dem Produkt- und Kommunikationsdesign. Die Malerei begleitete ihn auf Reisen, als Zeugnis seiner Begeisterung für das Meer und den Segelsport. In Vielzahl sind Aquarelle entstanden, deren Inhalt Mücks große Leidenschaft spiegelt, das Regattasegeln. Vom kleinformatigen Aquarell hat sich Mück nun zum Großformat und zur Acryltechnik weiterbewegt. Wesentlichstes Gestaltungsmittel ist nunmehr die Materialität der Farbe, ihr Fließen und Spritzen, ihre akkuraten Brüche und exakten Trennungen zum Weiß des Hintergrundes, aber auch ihr pastoser dicker Auftrag. Wasser wird zum Hilfsmittel, um den Farben einen leichteren, eigenständigen Verlauf zu ermöglichen - und wesentlich für Rudolf Mück: der Arbeitsprozess erfolgt nicht mittels Pinsel, sondern ausschließlich mittels der Hände.

Das Gegenständliche der gebauschten Spinnacker, der getrimmten Focks, von Körpern, die mit der Kraft des Windes ringen, ist weitgehend zugunsten der illusionistischen Wirkung von Farbe gewichen. Mücks Herkunft vom Design, von seinem Willen das formal Schöne mit dem Funktionellen zu verbinden, ist in seinen Acrylarbeiten gegenwärtig. So vermitteln die Bildgevierte den Eindruck, dass sie sich jederzeit über den Bildrand hinausdehnen, raumgreifend und raumschaffend werden könnten - das Bildgeviert ist als Projektionsfläche von Ausdehnung und Kontraktion von Formen und Farbflächen und -werten zu lesen.

Die neuen Arbeiten - sämtliche "Ohne Titel" - sind oftmals abstrahierte Umsetzungen seines immer wieder gegenwärtigen Themas von Woge und Welle, von fließender Bewegung und Rhythmik, von Licht und Schatten. Ein "Lebensthema" das sowohl an die Psyche wie an die Spiritualität des Menschen rührt, andererseits Rudolf Mücks Nähe zur Natur, im Speziellen die Faszination des Wasser, erkennbar macht. Die Natur wird so zum Anschauungsraum für das Transzendentale, indem aus dem Assoziationsreichtum des Betrachters "Landschaften" und fragmentarische Räume entstehen, ohne dass spezifische Orte fassbar würden. Mücks Bilder sind komplexe Farbereignisse, die primär dekorativ-harmonisch wirken, aber einen prozesshaften Wandel von Erlebnissen und Empfindungen widerspiegeln. Mittels seiner Bilder kann sich der Maler gegen die Vergänglichkeit der täglichen Wahrnehmung wehren, die Erinnerung an Geträumtes wie real Gesehenes einfangen.

Rudolf Mücks Bilder spiegeln eine sehr persönlich geschaute Außen- und Innenwelt in großer farblicher Differenzierung und Raffinesse wider.

Bilder zu Mozart

"Musik ist Energie, die Wirkung von Mozarts Musik habe ich für mich erprobt und in meiner Malerei reflektiert," sagt Rudolf Mück zu seiner neuen Serie von Mozart-Bildern. Es sind sechs Arbeiten, vier davon farbkräftig, zwei hingegen in für Rudolf Mück bisher untypischem Weiß-Grau-Schwarz. Gestisch hingeworfene Farbflecken ballen sich zusammen, tanzen über den Bildgrund, lösen sich voneinander - wie in einer Notation musikalische Vorstellungen fixiert und das Tonmaterial theoretisch sichtbar gemacht werden, hat Mück seine Assoziation zu Mozart in einer Art Notenschrift umgesetzt.